„Romeo und Julia“ – Wann wurde das berühmteste Drama von Shakespeare geschrieben?

„Romeo und Julia“, eines der bekanntesten und einflussreichsten Werke der westlichen Literatur, stammt von William Shakespeare und ist ein wahres Meisterwerk der Tragödie. Das Stück hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Adaptionen und Interpretationen erfahren, aber wann genau wurde es eigentlich geschrieben? Die Entstehungsgeschichte von „Romeo und Julia“ ist eng mit der Blütezeit von Shakespeares Karriere verbunden und ist ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der Theaterliteratur.

Das Stück und sein Ursprung

„Romeo und Julia“ handelt von der tragischen Liebe zweier junger Menschen, die aufgrund der Fehde ihrer Familien nicht zusammen sein können und letztlich in einem tödlichen Missverständnis enden. Es ist ein Klassiker, der Themen wie Liebe, Hass, Schicksal und Tragödie behandelt, und hat sich zu einem Symbol für unsterbliche Liebe entwickelt.

Shakespeare schrieb das Stück wahrscheinlich um 1595 bis 1596. Diese Datierung basiert auf verschiedenen historischen und literarischen Hinweisen, einschließlich der ersten bekannten Erwähnung des Werkes. Die früheste gedruckte Ausgabe von „Romeo und Julia“ erschien 1597, und man nimmt an, dass Shakespeare das Stück ein bis zwei Jahre zuvor geschrieben haben muss.

Warum 1595-1596?

Es gibt mehrere Gründe, warum diese Jahre als Entstehungszeitraum für das Werk angenommen werden:

  1. Früheste Druckausgabe: Die erste Ausgabe des Stücks wurde 1597 veröffentlicht. Allerdings war diese Ausgabe nicht fehlerfrei und enthielt viele Abweichungen vom Originaltext, was darauf hinweist, dass das Stück schon vorher existiert haben muss. Diese frühe Veröffentlichung gibt uns eine ungefähre Vorstellung davon, wann das Werk geschrieben wurde.

  2. Shakespeares Karriere: In den 1590er Jahren befand sich Shakespeare in der Blüte seiner Karriere und produzierte zahlreiche Stücke. Zu dieser Zeit hatte er bereits einige seiner berühmtesten Werke wie „Der Kaufmann von Venedig“ und „Ein Sommernachtstraum“ geschrieben. „Romeo und Julia“ fiel in diese produktive Phase.

  3. Literarische Einflüsse: Shakespeares „Romeo und Julia“ basiert auf einer Vielzahl älterer Erzählungen über die tragische Liebesgeschichte zweier junger Menschen. Ein wichtiger Einfluss war die Erzählung „The Tragical History of Romeus and Juliet“ von Arthur Brooke, die 1562 veröffentlicht wurde. Shakespeare adaptierte diese Geschichte und fügte ihr seinen einzigartigen poetischen Stil sowie tiefere psychologische Elemente hinzu. Es ist wahrscheinlich, dass Shakespeare die Idee für sein Stück aus der populären Geschichte des 16. Jahrhunderts aufgriff und sie zu einer seiner größten Tragödien umgestaltete.

Das Werk und seine zeitliche Einordnung

Das Ende des 16. Jahrhunderts war eine Zeit enormer kultureller und literarischer Blüte in England, bekannt als die Elisabethanische Ära. Shakespeare war zu dieser Zeit einer der führenden Dramatiker in London. Viele seiner bekanntesten Werke, darunter „Hamlet“, „Macbeth“ und „Ein Wintermärchen“, wurden ebenfalls während dieser Periode geschrieben.

„Romeo und Julia“ ist in vielen Aspekten ein typisches Produkt seiner Zeit, mit einer Mischung aus klassischer Mythologie, italienischer Renaissance-Kultur und der damaligen Gesellschaftsordnung. Doch die universellen Themen der Liebe, des Konflikts und des Schicksals, die Shakespeare in diesem Stück behandelt, machen es zu einem Werk, das weit über seine Entstehungszeit hinaus Bedeutung hat.

Fazit

Shakespeares „Romeo und Julia“ wurde vermutlich zwischen 1595 und 1596 geschrieben und ist ein zentraler Bestandteil seines literarischen Erbes. Das Stück zeigt die tiefgründige Fähigkeit des Autors, menschliche Emotionen und Konflikte auf eine Weise darzustellen, die sowohl zeitgenössische Zuschauer als auch künftige Generationen anspricht. Es bleibt ein unvergängliches Meisterwerk der westlichen Literatur, dessen Einfluss in der Welt der Theaterkunst und darüber hinaus bis heute spürbar ist.