William Shakespeare, der als einer der größten Schriftsteller der westlichen Literaturgeschichte gilt, hinterließ ein beeindruckendes Werk, das sowohl Tragödien, Komödien als auch Historiendramen umfasst. In seinem Leben schrieb er etwa 39 Theaterstücke, 154 Sonette und eine Reihe von Gedichten. Obwohl das genaue Jahr seiner Werke nicht immer eindeutig ist, kann eine grobe chronologische Einordnung seiner Stücke vorgenommen werden. Nachfolgend findest du eine Übersicht seiner wichtigsten Werke in chronologischer Reihenfolge.
Frühe Jahre: 1590–1600
Shakespeares erste Werke entstanden in einer Zeit, in der das englische Theater aufblühte. In dieser Phase schrieb er vor allem frühe Komödien und Historiendramen.
Komödien:
- „The Comedy of Errors“ (Die Komödie der Irrungen) (ca. 1590–1591)
- „The Taming of the Shrew“ (Der Widerspenstigen Zähmung) (ca. 1593–1594)
- „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum) (ca. 1595–1596)
- „The Merchant of Venice“ (Der Kaufmann von Venedig) (ca. 1596–1597)
- „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts) (ca. 1598–1599)
Historiendramen:
- „Henry VI, Part 1“ (ca. 1591)
- „Henry VI, Part 2“ (ca. 1590–1591)
- „Henry VI, Part 3“ (ca. 1591–1592)
- „Richard III“ (ca. 1593–1594)
Frühe Tragödien:
- „Titus Andronicus“ (ca. 1593–1594)
- „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia) (ca. 1595–1596)
Reife Jahre: 1600–1608
In dieser Periode verfasste Shakespeare einige seiner bekanntesten und tiefgründigsten Werke, sowohl Tragödien als auch Komödien.
Komödien:
- „Twelfth Night“ (Was ihr wollt) (ca. 1601–1602)
- „All’s Well That Ends Well“ (Was auch immer gut endet) (ca. 1602–1603)
- „Measure for Measure“ (Maß für Maß) (ca. 1604)
Tragödien:
- „Hamlet“ (ca. 1600–1601)
- „Othello“ (ca. 1603–1604)
- „King Lear“ (König Lear) (ca. 1605–1606)
- „Macbeth“ (ca. 1606)
- „Antony and Cleopatra“ (Antonius und Cleopatra) (ca. 1606–1607)
- „Coriolanus“ (ca. 1607–1608)
- „Timon of Athens“ (Timon von Athen) (ca. 1605–1608)
Historiendramen:
- „Henry IV, Part 1“ (ca. 1596–1597)
- „Henry IV, Part 2“ (ca. 1597–1598)
- „Henry V“ (ca. 1599)
Späte Jahre: 1609–1613
Die letzten Jahre Shakespeares markieren eine Phase, in der er seine Arbeit als Dramatiker weitgehend einstellte und sich mehr dem Schreiben von „romantischen Tragödien“ oder „späten Dramen“ widmete. Diese Werke sind weniger konventionell und weisen oft eine Mischung aus Tragödie und Komödie auf.
Späte Komödien:
- „The Winter’s Tale“ (Der Sturm) (ca. 1609–1611)
- „Pericles, Prince of Tyre“ (Perikles, Fürst von Tyrus) (ca. 1608–1609)
- „Cymbeline“ (ca. 1609–1610)
Romantische Tragödien und Dramen:
- „The Tempest“ (Der Sturm) (ca. 1611)
- „The Two Noble Kinsmen“ (Die beiden edlen Verwandten) (ca. 1613)
Sonette und Gedichte:
Neben seinen Theaterstücken schrieb Shakespeare auch eine Vielzahl von Gedichten, darunter:
- „Sonette“ (ca. 1592–1598): Eine Sammlung von 154 Sonetten, die Themen wie Liebe, Zeit, Schönheit und Unsterblichkeit behandeln.
- „Venus and Adonis“ (ca. 1593): Ein episches Gedicht, das eine der bekanntesten Mythen aus der griechischen Mythologie behandelt.
- „The Rape of Lucrece“ (Die Vergewaltigung der Lucretia) (ca. 1594): Ein weiteres narrative Gedicht, das sich mit der Geschichte von Lucretia beschäftigt, die sich nach einer Vergewaltigung das Leben nimmt.
Fazit:
Shakespeares Werke sind ein faszinierender Spiegel der menschlichen Natur und der sozialen und politischen Strömungen seiner Zeit. Vom frühen Experimentieren mit Komödien und Historiendramen über die Meisterwerke der Tragödie bis hin zu seinen späten, komplexeren Dramen zeigen seine Stücke eine bemerkenswerte Entwicklung als Dramatiker. Trotz der Zeitspanne, die zwischen seinen frühen und späten Werken liegt, bleibt sein Einfluss auf die Literatur, das Theater und die Kunst insgesamt bis heute ungebrochen.